Nationale Konkurrenz (ab Liga 2 abwärts)

Sowas passiert auch nur, wenn schon vor Abpfiff am Tippen ist.

Dadurch kommt Duisburg tatsächlich auf drei Zähler an den HFC ran.

Nach der Länderspielpause kommt es auch zum direkten Duell Bielefeld - Duisburg. Zwei Spieltage später treffen die "Zebras" dann auf Waldhof Mannheim. Da ist reichlich Spannung drin.
This contribution was last edited by Alex_Frei on Mar 16, 2024 at 6:47 PM hours

Unabhängig vom Ausgang der Partie in Halle spitzt sich die Situation acht Spieltage vor Saisonende aber wirklich zu:

12. Viktoria Köln 39
13. 1860 München 28
14. Verl 38
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15. Bielefeld 33
16. Halle 32
17. Mannheim 31
18. Duisburg 29
19. Lübeck 26

Köln, 1860 und Verl scheinen in einem relativ ruhigen Tabellenbereich zu sein. Vor allem bei Verl geht aber jetzt schon längere Zeit gar nichts mehr. Durchaus möglich, dass man da doch nochmal unten reinrutschen wird. Die Mannschaften im Keller punkten in den letzten Wochen alle relativ konstant. In Mannheim und in Duisburg hat sich der Trainerwechsel ausgezahlt, Lübeck hat nach dem ersten Spiel mit dem neuen Trainer zumindest noch eine kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt. Lediglich in Bielefeld hat man die Karte des Trainerwechsels tatsächlich weiterhin nicht gezogen. Da kommt es nach der Länderspielpause zum direkten Duell mit dem MSV.

Keiner der vier Mannschaften auf den Plätzen 15-18 darf sich einen Abstieg erlauben. Sportlich und vor allem nicht finanziell.

Der Kicker befasst sich mal mit der Ausgangslage in der Regionalliga Bayern:
https://www.kicker.de/wer-in-der-regionalliga-bayern-will-ueberhaupt-noch-aufsteigen-1002411/artikel

Im Prinzip ist das wirklich ein jämmerliches Bild. Man hat im Südwesten, Westen und vor allem Nordosten wirklich massig Mannschaften, die so schnell wie möglich aus der Regionalliga raus in die 3. Liga wollen. Und dann hat man die Staffeln im Norden und in Bayern, wo kaum jemand Ambitionen auf einen Aufstieg hat. Wenn Würzburg diese Saison die Aufstiegsspiele gewinnen sollte, hätten die Bayern Amateure kommende Saison wohl freie Fahrt auf den direkten Aufstieg, weil Bayreuth, Schweinfurt, Türkgücü etc. alle keine Ambitionen auf den Aufstieg in die 3. Liga (mehr) haben. Im Norden ist es ja kaum anders. Da wird dieses Jahr wahrscheinlich Hannover 96 2 in die Relegationsspiele gegen Würzburg gehen. Dahinter hat man dann noch Meppen sowie Oldenburg und Havelse, die aber beide in der 3. Liga schon komplett gescheitert sind.

Und dann fragt man sich, warum braucht man eine Regionalliga Bayern.

Gar nicht. Die Liga abschaffen wird man aber sicherlich auch nicht. Was ich optimal fände:

West, Südwest und Nordost haben einen festen Aufsteiger. Bayern und der Norden spielen jedes Jahr den vierten Aufsteiger in der Relegation aus. Nach mehr als zehn Jahren in diesem System ist es offensichtlich, dass diese beiden Ligen in fast allen relevanten Punkten deutlich unter den anderen drei Regionalligen stehen. Darauf wird man sich aber sicherlich auch nicht einlassen..

Die Forderung nach fünf Aufstiegsplätzen ist demnach aber auch absurd. In den beiden angesprochenen Ligen gibt es den Bedarf einfach gar nicht. Die Vereine sind mit der Regionalliga zufrieden und wollen gar nicht in den Profifußball.

Liegt halt auch daran das viele Vereine sich die Bedingungen 3. Liga gar nicht leisten können. Das fängt beim Stadion an geht über die Rasenheizung hin bis zu den verdammt hohen Kosten.
In der 3. Liga kann man halt nicht mal eben ein Spiel verlegen lassen aufgrund von Schneefall etc. In der Regionalliga ist das halt problemlos möglich, da wird nicht einmal gezuckt, gerade im Winter.

Dazu kommt halt die fußballerische "Dichte" bzw. Ballung. In der Regionalliga West ballen sich die Vereine und von mir noch in der Staffel Südwest. Danach wird es aber mau, gerade Nord und Bayern sind wie schon erwähnt eigentlich überflüssig. Nordost ist noch einmal besonders, da sich dort viele Traditionsvereine stauen und aufsteigen wollen, jedoch die wenigsten (bis keiner) die Voraussetzungen erfüllen bzw. das überhaupt könnten.

Einen 5. Abstiegsplatz werden die Drittligisten eh niemals zustimmen, jedoch muss man sich definitiv was einfallen lassen für die Regionalligen. So wie es jetzt ist kann es nicht weiter gehen. Da werden tiefgreifende Reformen nötig sein, jedoch sehe ich schon wie die Verbände Nordost und Bayern dagegen sein werden. So aus der Hüfte raus wüsste ich auch nicht wie man es besser machen könnte. Das sind das Sportpolitische Themen und Agenden, da muss der DFB schlussendlich diplomatisch aber bestimmt eingreifen. Das werden sie natürlich nicht tun, denn die Exklusivität Profifußball (die Regionalliga West ist laut eigener Definition auch eine Profiliga) muss ja geschützt werden.

Gibt de facto mit der Regionalliga West ja auch eine Regionalliga NRW. Von den Mitgliedern her liegt der WDFV (mit seinen drei Landesverbänden Westfalen, Mittelrhein, Niederrhein) zwar mit 1,8mio Mitgliedern vor dem bayrischen Fußballverband BFV (1,5mio). Baden-Würtemberg mit seinen drei Regionalverbänden WFV/SBFV/BFV und kummuliert gerade mal 1mio Mitgliedern dann aber schon weit dahinter (besitzen ja auch keine eigene Regionalliga). Bei den Vereinen ist es noch klarer: 4454 eingetragene Vereine in Bayern, 4260 in NRW gegenüber 3082 in den drei baden-würtembergischen Landesverbänden.

Zahlen sind jetzt alle von Wikipedia, nehme für die Tagesaktualität keine Verantwortung.

Ich bin auch kein großer Fan der bayrischen Regionalliga, aber im Endeffekt geht es hier - wie so oft im Fußball, von der FIFA bis runter zur Basis - um Machtpolitik. Die dicksten Kartoffeln im deutschen Fußball haben eben - mit Abstand - die Bayern und NRW'ler.

Man müsste mittelfristig schon schauen, dass man die "größeren" Vertreter der RL Bayern, sprich Würzburg (sollten sie nicht aufsteigen), Burghausen, Bayreuth, Bayern II und vielleicht noch Schweinfurt, Illertissen oder Aschaffenburg wie früher in eine "Regionalliga Süd" einspeist. Es kann allerdings auch nicht Sinn der Sache sein, dass dann Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, das Saarland und Rheinland-Pfalz eine Liga bilden müssen (wie oben beschrieben mit BY und BW zwei der drei fußballmächtigsten- und mitgliederstärksten Bundesländer) und es entsprechend deftigen Ärger geben würde, wer denn jetzt auf welche Art und Weise Aufsteiger in diese neue Liga stellen darf.

Gibt schon Gründe, warum die Regionalliga-Reform seit Jahren auf Eis liegt und es quasi der Quadratur des Kreises gleicht, hier einen vernünftigen und für alle Parteien erträglichen Weg zu finden.

Es wird auf jeden Fall nicht ohne Kompromisse (aller Verbände) gehen und man wird langfristig die Regionalliga-Grenzen dann auch neu ziehen und der Westen Zugeständnisse eingehen müssen, wenn man mal was dran ändern möchte. Zumindestens das Saarland und RLP werden nicht in einer "RL Süd" bleiben können, wenn die bayrischen Vertreter dort aufgehen. Einfach zuviele involvierten Verbände, teilweise extrem lange Anfahrtswege pipapo .....

So könnte man sich der Sache vielleicht etwas nähern (hat sicherlich auch seine Vor- & Nachteile):

https://ibb.co/CVFNNms#google_vignette

RL Süd
RL West
RL Ost
RL Nord/Nordost

Und da gäbe es sicherlich auch Diskussionspunkte, ob ein Verein an der niedersächsischen Holland-Grenze wie Meppen sich freut, zuküntig nach Greifswald oder zu Hansa Rostock II zu schippern. Meck-Pomm wäre in der Tat der nächste Streifall, ob die Vereine dort jetzt im klassischen "neue Bundesländer"-Schema zur Ost-Liga - wie AKTUELL - oder eben nicht gehören sollten. Im ÖRR wird Meck-Pomm ja auch vom NDR abgebildet, gehört also zum selben Abdeckungsgebiet wie Niedersachsen/Bremen/Hamburg und Schleswig-Holstein.
This contribution was last edited by Borusse91 on Mar 29, 2024 at 4:14 AM hours

Holstein Kiel scheint das tatsächlich eiskalt durchzuziehen, Respekt!
Bedeutet aber auch, dass die Verzwergung der Bundesliga weiter voranschreitet.

Ich halte es für ziemlich albern, Vereine wie Heidenheim, Kiel, Paderborn oder Darmstadt für eine "Verzwergung" der BL verantwortlich zu machen. Diese Vereine arbeiten verdammt gut und hart und haben sich ihre Aufstiege verdient. Solche Geschichten hat es immer schon gegeben, in dem ein oder anderen Fall haben sich Vereine nachhaltig etabliert (bspw. Freiburg oder Mainz), was dann "auf Kosten" von Traditionsvereinen wie Kaiserslautern oder dem HSV ging, die es halt auch über Jahre hinweg nicht gut gemacht haben.
Es gibt aber eben auch die Beispiele wie Wattenscheid, Ulm oder Fortuna Köln, die es nicht nachhaltig geschafft haben.

Das Beispiel Wattenscheid könnte in ferner Zukunft auch Hoffenheim treffen, wenn der alternde Mäzen die Augen mal schließt, dann kann es durchaus sein, dass der HSV die Rollen wieder tauscht. Wie schnell es aus der sportlichen Bedeutungslosigkeit wieder nach oben gehen kann, zeigt ja aktuell der VfB Stuttgart.

Kiel arbeitet seit zehn Jahren grandios gut und ist schon doppelt in der Relegation gescheitert. Die haben den Aufstieg zu 100% verdient. Als erster Verein aus Schleswig-Holstein würde man auch wieder einen neuen Farbtupfer bringen. Das sind immer persönliche Präferenzen, St. Pauli und Kiel als Aufsteiger fände ich aber vollkommen in Ordnung. Trotzdem wäre mir der HSV auch lieber. St. Pauli ist durch, dahinter kann meiner Meinung nach aber noch alles passieren.

Schalke ist heute noch so gerade mit einem blauen Auge davon gekommen. Rostock verliert in Kiel, Kaiserslautern verliert nach Führung noch gegen Düsseldorf, lediglich Braunschweig gewinnt deutlich gegen Elversberg und zieht an den Knappen vorbei. Hätte aber durchaus auch ein nächtlicher Absturz auf den Relegationsrang sein. Morgen gegen den KSC wird es so oder so nicht einfach. Platz zwölf und Platz 17 trennen in der 2. Bundesliga aktuell drei Punkte. Da kann noch sehr viel passieren.