23. Spieltag: SpVgg Greuther Fürth - 1.FC Nürnberg

Liebe Fürther Nachbarn, liebe Club-Freunde,

es waren die frühen 80er Jahre, als ich mit meinem viel zu früh verstorbenen Onkel des Öfteren im altehrwürdigen Ronhof die Heimspiele der SpVgg Fürth verfolgen durfte. Darunter ein grandioses 8:1 gegen Hessen Kassel mit Kämpen wie Kastner, Bergmann, Baier, Metzler oder Schaub, aber auch ein 0:0 gegen die SG Wattenscheid, bei dem Fahrudin Jusufi als Schalke-Coach neben mir auf der Haupttribüne die Teams beobachtete. Ich erinnere mich an ein geniales 3:1 gegen die Löwen, bei denen Herbert Waas und Rudi Völler stürmten und Beer, Sidka und Wohlers im Mittelfeld spielten. Beim 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers blieb mir im Gästeteam der junge Verteidiger Guido Buchwald in Erinnerung. Mit dem gleichen Ergebnis wurde Schalke aus dem Ronhof zurück in den Westen geschickt und nach dem Siegtreffer durch den unvergessenen Fred Schaub rasteten die Gästefans so aus, dass die Polizei Tränengas einsetzen musste. Ich hätte also durchaus die Möglichkeit gehabt, irgendwie „Grün-Weiss“ geprägt werden zu können. Dies ist aber nicht passiert, auch wenn ich in den Jahren, in denen mein „Glubb“ nicht in der gleichen Liga wie Fürth gespielt hat, lieber Fürther Erfolge gesehen habe als die anderer Vereine.

Es war der 24.September 1982. Es war der 7. Spieltag der Saison, ein Freitagabend im Städtischen Stadion ging es gegen die Dortmunder Borussia. Ein anderer Onkel hatte mich mitgenommen. Die zweite Halbzeit machte mich da zum „Glubberer“. Werner Heck traf kurz nach der Halbzeit ins eigene Tor, aber dann drehte unser Team vor über 20.000 begeisterten Fans auf. Werner Dreßel markierte den Ausgleich und Werner Heck brachte mit zwei Treffern ins richtige Gehäuse den Club auf die Siegerstraße. Der Anschlusstreffer von Burgsmüller zum 2:3 kam zu spät und ich war elektrisiert von diesem Gefühl, das man eben nicht beschreiben kann.
Danke, Onkel Rudi, dass Du mich damals mitgenommen hast!

Zurück zum Sonntag: Ich wünsche mir vor allem ein Fußballspiel, bei dem das Drumherum nicht zum Thema wird.
Also, liebe Fans, unterstützt Euren Verein, aber lasst die gegnerischen Fans in Ruhe.
Warum man Fan des einen oder anderen Vereins wird, kann man nicht erklären.
Aber sicherlich kennt jeder von Euch noch die Geschichte dazu!

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Duellhistorie:

Die Bilanz der bisher ausgetragenen 261 Begegnungen seit dem ersten Spiel im Jahr 1904: exakt 138 mal gewannen wir Clubberer, 74 mal die Fürther und 47 mal endete das Spiel unentschieden. Zwei weitere Spiele wurden abgebrochen und davon ein Spiel sportgerichtlich als Sieg für Fürth gewertet. Der letzte Clubsieg in Fürth datiert von 1979(!): Damals ein 1:4 nach Toren von Schlegel, Heidenreich, Täuber und Hintermaier. Ja, ja, lang ist´s her!

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Aktuelle Formkurve FCN:

N – N – U – S – N
„Das Derby ist eine Riesenchance.“ Diesen Satz wählte Alois Schwartz vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth im September vergangenen Jahres. Nach nur zwei Zählern aus den ersten fünf Ligaspielen herrschte im notorisch kritischen Umfeld des FCN bereits wieder Untergangsstimmung. Mit einem Sieg gegen den ewigen Rivalen verband der 49-jährige die Hoffnung, diese wieder aufzuhellen. Der Ausgang ist bekannt: Der Club unterlag Fürth mit 1:2 und rutschte vom vorletzten auf den letzten Tabellenplatz ab. In solchen Gefahrenzonen befindet sich der 1.FC Nürnberg im Frühjahr 2017 nicht mehr – wirklich besser ist die Stimmung deshalb aber nicht. Ging der Blick der Anhänger nach dem 3:2 in Heidenheim und dem 1:1 gegen Aufstiegsanwärter Braunschweig noch einmal zart in Richtung Platz drei, ist nach den jüngsten Enttäuschungen bei 1860 und gegen Bochum rund um den Valznerweiher Ernüchterung eingekehrt. Ausgerechnet jetzt kommt es zur 262.Auflage des ältesten und häufigsten deutschen Derbys. Tradition und Tristesse. Chance und Risiko. (…) (Quelle: kicker-Printausgabe vom 02.03.17)


Aktuelle Formkurve Fürth:

U – S – U – N (Pokal) – S

Besser als Platz neun hieß die Zielvereinbarung der SpVgg zum Saisonbeginn mit Ex-Coach Stefan Ruthenbeck. Im besten Fall sollten es 49 Punkte werden und der Thron in der Ewigen Tabelle der 2.Liga. Die Realität hat die Fürther eingeholt. 20 Zähler müsste die SpVgg aus den verbleibenden zwölf Spielen holen, um die Nummer Eins zu werden. Das darf angezweifelt werden. Zu inkonstant ruft die Mannschaft ihr Potenzial ab. Setzte Ruthenbeck noch auf Offensivfußball, müht sich Radoki nun um Stabilität in der Defensive. Beides vereint will der Mannschaft nicht gelingen. Von den formulierten Saisonzielen will Fürths Trainer sowieso nichts wissen. „Das war vor meiner Zeit. Jetzt geht es nur um Stabilität.“ (…) (Quelle: kicker-Printausgabe vom 02.03.17)

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Kadernews FCN:
Voraussichtliche Aufstellung:
Kirschbaum - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Lippert - Petrak, Behrens - Gislason, Möhwald, Sabiri -Matavz.
Es fehlen: Erras (Rückstand), Hufnagel (Oberschenkel), Leibold (Schambein), Rakovsky (Syndesmose), Sepsi (Sprunggelenk) – Gelbsperre droht: Behrens, Hovland, Mühl, Salli

Kadernews Fürth:

Voraussichtliche Aufstellung:
Megyeri - Narey, M. Caligiuri, M. Franke, Gießelmann - A. Hofmann, Kirsch - Sararer, Zulj, Ve. Berisha - Dursun
Es fehlt: Gjasula (Reha nach Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Narey.

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Prognose:
Ich rechne damit, dass ich nur einmal ran „muss“. Wir verlieren auch in Fürth. Die Gliederung für den STT habe ich schon traditionell bei @Wallmersbacher abgekupfert. Das ist der kleine Hoffnungsschimmer auf einen Punkt vielleicht.

Wetterinfo:
Die Vorhersage für Sonntag ist natürlich noch unsicher, aber es wird aktuell mit etwa 9 Grad gerechnet, bei einer Niederschlagswahrscheinlichkeit von nur etwa 25 Prozent!

Danke für die sehr stimmungsvolle Einleitung! Auch ich habe Sorgen was den Ausgang der Partie angeht... etwas Hoffnung macht mir dass Möhwald zurückkommt, was evtl. mehr Spielkultur ermöglicht. Am Ende bleibt aber der Fakt: Der Glubb is a Depp, und des Derby im Ronhof gwinner mer sowieso nie!

Auch ich hätte mit etwas "Pech" zum Kleeblättler werden können. Zwar hatte ich meine ersten Stadion-Erlebnisse dank eines guten Freundes meiner Eltern beim Club in einer Bundesliga Partie gegen Hannover und in den Jahren darauf insbesondere bei Spielen gegen Cottbus (warum auch immer), spätestens der Pokalsieg erweckte dann bei dem kleinen Jungen von damals den Anschein hier Fan eines potenziell erfolgreichen Vereins geworden zu sein... aber dadurch dass ich in Fürth Tennis spiele und Freunde sowie mein Trainer eingefleischte Fans sind, stand ich auch der SpVgg lange positiv gegenüber. Das gipfelte über die Jahre in mehreren von diesen Personen iniziierten Stadionbesuchen, darunter ein großartiges 2:3 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt am ersten Spieltag der Saison 2011/12. Wäre Fürth nicht aufgestiegen hätten sich meine Sympathien vllt irgendwann ausgeweitet und ich wäre "Fan" geworden (Allein der Gedanke ) - aber ab dem Aufstieg ging mir dieser grüne Verein so unglaublich auf die Nerven, dass es kaum in Worte zu fassen ist! Viele Sticheleinen, ein "ab jetzt werden wir besser sein" nur um dann in Liga 1 kolossal zu versagen, aber das Derby in Nürnberg natürlich gewinnen zu müssen. (Ich erinnere mich an dieses 0:1 als wäre es gestern gewesen - Distanzschuss ins obere Eck... einfach wiederwärtig ) Ab da war es vorbei mit meiner Sympathie, die nicht etwa zu Toleranz sondern handfester Abneigung wurde...
Vllt bin ich auch einfach ein schlechter Verlierer, obwohl, dann wäre ich sicher auch kein Clubfan - da muss man ja schon masochistisch veranlagt sein irgendwo

Auf ein packendes Derby!

@Aeneos:
Danke für Deine "Fan-Erweckungsgeschichte".
Freue mich schon auf andere Erinnerungen!
Dann klappt das auch mit dem Derbysieg!

Schöne Einleitung!

Ich stand im Februar 2007 im Gästeblock beim Spiel FCN - Bayern. Muss man sich mal vorstellen, das 3:0 machte mich endgültig zum Clubfan, ich war zwar vorher schon öfters im Stadion, aber so ganz hatte es mich da noch nicht gepackt.

Übrigens rechne ich leider mit einer Niederlage

Selten so uninspiriert in ein Derbywochenende gegangen. Ich erwarte eine klare Niederlage, bei der die Hoffnung mitschwingt, endlich diesen Trainer loszuwerden. Am Schönsten wäre natürlich, wenn wir plötzlich endlich Fußball spielen würden und die Fürther aus dem Stadion hauen würden, aber das wird nur ein Traum bleiben. Ein knapper Sieg würde nur die aktuelle Situation kurz schönfärben, ändern würde sie sich dadurch nicht. Wenigstens wäre dadurch der Klassenerhalt nahezu gesichert. Ein Unentschieden wäre die größte Katastrophe.
Schon krass, dass ich mich fast mehr darauf freue, heute Abend in Dresden Dynamo gegen den FCK zu sehen. Ich werde zwar nie Dynamo-Fan werden, auch wenn sich meine bessere Hälfte das wünschen würde, und ich werde auch noch in 50 Jahren am Club verzweifeln und mir die Laune verderben lassen, aber Dynamo anzuschauen, macht diese Saison einfach mehr Spaß, weil die - trotz limitierter Kicker wie Kutschke, Lambertz oder Hauptmann - egal gegen welchen Gegner von Anfang an auf Sieg spielen und das weitgehend mit spielerischen Elementen. Gerade weil ich im letzten Jahr viele Dynamo-Spiele gesehen habe, weiß ich, dass man auch mit einer weniger talentierten Mannschaft wie unserer technisch-geprägten Offensivfußball spielen lassen kann, weshalb ich diese ständige Argumentation, dass mehr mit unserer Mannschaft nicht drin sei, einfach nicht nachvollziehen kann. Auch ein Salli, Kempe, Möhwald, Sabiri, Behrens, Teuchert...könnten mit Sicherheit anderen Fußball spielen, wenn jemanden hätten, der das mit ihnen trainiert.

Irgendwie wird hier unsere gute Auswärtsbilanz komplett ignoriert.
Das letzte Auswärtsspiel gegen 1860 war zwar grottig, aber nur ein Ausrutscher.
Es liegt jetzt am Club, diese meine Behauptung zu beweisen.

Ist das wirklich ein Auswärtsspiel???
So nah an der Stadtgrenze...

Das sehe ich ähnlich, natürlich spielen wir in einem anderen Stadion, aber an sich läuft die Vorbereitung wahrscheinlich wie bei einem Heimspiel.

DocFCN, wieso spielt bei dir der Kammerbauer nicht mit?

Schöne Einleitung @DocFCN, einen kleinen Fehler muss ich an dieser Stelle dennoch anmerken. Der letzte Club-Sieg in Fürth datiert nicht aus den späten 70ern, sondern vom 06.10.1997 - ein 0:1 durch Martin Driller.
Lang her ist's natürlich trotzdem
Mit dabei waren von Nürnberger Seite noch Spieler wie Wiesinger, Kurth, Störzenhofecker und Baumann. Auf Fürther Seite standen der aktuelle Coach Radoki, Türr, Lotter und ein gewisser Max Eberl in der Startelf.