24. Spieltag: Rot-Weiß Erfurt – RB Leipzig

Jetzt erst recht! Auf die beiden bitteren Pillen zum Jahresauftakt kann es beim Auswärtsspiel in Erfurt nur eine Antwort geben und die lautet: drei Punkte! Zum ersten Mal in der langen und traditionsreichen Geschichte des Rasenballsports in Leipzig wurden zwei Pflichtspiele in Folge in den Sand gesetzt, das heißt aber nicht, dass selbiger nun in den Kopf gesteckt werden darf, wie ein vor vielen Jahren im Riesenreich der Roten Bullen angestellter Fußballphilosoph sagen würde. Nein, jetzt gibt es erst mal eine Ladung Leipziger Fans und hoffentlich auch Tore, um in Erfurt wieder auf die Erfolgsspur zu kommen. Zorniger sieht die Mannschaft jedenfalls auf dem richtigen Weg und wer soll sich einem in Fahrt gekommenen Leipziger Bullen schon in den Weg stellen?
http://www.kicker.de/news/fussball/3liga/startseite/598897/artikel_zornigers-zuversicht.html

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RB Leipzig:
Systemwechsel, Spielerwechsel, all das hilft nicht, wenn das Glück nicht auf deiner Seite ist und in der Abwehr weiterhin leichtfertig Geschenke verteilt werden. Mit nur wenigen echten Torchancen haben die Duisburger der Zornigerelf in letzter Sekunde das Licht ausgeknipst. Obwohl die Leipziger über eine halbe Stunde maßgeblich den Ton angaben, ging es ohne Punkte vom ersten Spiel im Pott heimwärts. Dabei hatte allein Frahn die Chance auf drei oder vier Tore, gemacht hat er jedoch nur eines, damit aber immerhin seinen 105-tägigen Torfluch beendet. In der Abwehr gelang es MSV-Torstürmer Onuegbu zweimal Willers (der sonst einen soliden Job als lautstarker Abwehrchef machte) zu entwischen, dies und Kimmichs Aussetzer im eigenen Fünfmeterraum sorgten für die unverdiente Niederlage. Wie schon gegen Burghausen, war auch diese durch die Abwehraussetzer und schlechte Chancenverwertung hausgemacht.

Aber es war nicht alles schlecht, im Gegensatz zum Wackerspiel war zumindest die zweite Halbzeit sehr ansehnlich. Herausgespielte Torchancen, Mittelfeldpräsenz, das alles war stimmig und darauf wird Zorniger auch aufbauen können, weshalb gegen Erfurt auch eher mit wenigen Änderungen zu rechnen ist. Das Regio-Aufstiegssystem 4312 gibt den derzeit Besten im Kader die Möglichkeit geschlossen zu spielen, denn im Sturm plagen uns weiterhin Sorgen. Zwar konnte Frahn endlich wieder netzen, ließ jedoch zu viel liegen. Die Alternativen Thomalla und Morys konnten jedoch auch noch nicht überzeugen. Luge hat weiterhin einen schweren Stand, Poulsen wirkt ein wenig glücklos und Palacios ist vielleicht noch nicht ganz angekommen. Dagegen würde im Zentrum bei einem 433 einer aus der Reihe Demme, Kaiser, Kimmich und Ernst herausfallen, die derzeit noch am solidesten Auftreten. Wenige Änderungen sind auch in der Abwehr zu erwarten: Sumusalo ist noch nicht im Mannschaftstraining und Jung angeschlagen, daher dürfte es außen erneut auf Heidinger und Teigl (zumal Spielpraxis als RV für den Österreicher das A und O ist) hinauslaufen. Im Zentrum könnte eine erneute Berufung von Willers und Franke auch für Stabilität sorgen, auch wenn Hoheneder etwas zu Unrecht das einzige Opfer der teils desolaten Abwehrvorstellung gegen Burghausen wurde, so wäre ein erneuter Wechsel hier eher kontraproduktiv.

Jetzt gilt es also geschlossen auf der zweiten Hälfte des Duisburgspiels aufzubauen und in Erfurt endlich die ersten Punkte des Jahres einzufahren, zumal durch das Topduell von Darmstadt (ohne den Ligatoptorjäger) in Heidenheim durchaus wieder eine Vergrößerung des Abstands möglich ist.

Übrigens: Während Erfurt die abwehrschwächste Mannschaft der Anfangsviertelstunde ist (8 Gegentore), sind unsere Leipziger die besten Starter der Liga (7 Tore). Aber obacht, dafür sind die Thüringer in den folgenden 60 Minuten die zweitbesten Betonanmischer (8 Gegentore zwischen 15-75 sind Bestwert nach Heidenheim, RBL dagegen aber die beste Verteidigung zwischen 45. und 75. - 3 Gegentore) und gar die besten Angreifer des Spielendes (13 Tore zwischen 75. und Spielende). Dazu treffen mit Erfurt und Leipzig die Treter der Liga aufeinander: Erfurt ist 1. der Unfairnesstabelle, Leipzig (lange Führender) derzeit 3.

Vor einer Gelbsperre stehen Ernst und Röttger.

Mögliche Aufstellung (4312): Domaschke – Teigl, Willers, Franke, Heidinger – Demme, Ernst, Kimmich – Kaiser – Poulsen, Frahn

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FC Rot-Weiß Erfurt:
Nicht nur Leipzig hat einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt, auch Erfurt kam noch nicht so recht in die Puschen. Zwei Unentschieden und ein Tor, dafür steht wenigstens die Defensive, wo lediglich ein Gegentor zu Buche steht. Nimmt man jedoch noch die letzten Spiele vor der Winterpause hinzu, so stehen in den letzten 6 Spielen lediglich 5 Punkte zu Buche und aus den letzten 3 Heimspielen konnte gar nur ein Punkt errungen werden. Dazu hat man nun mit Öztürk (der jedoch sowieso am Wochenende gesperrt gewesen wäre) einen der Topscorer des Teams abgegeben. Somit könnte auch für die Thüringer das Spiel gegen RBL ein richtungsweisendes werden– im schlimmsten Fall droht ein Sturz auf Platz 9.

Das ist natürlich keine Option für Kogler, der in Erfurt derzeit eine ordentliche Saison abliefert. Verzichten muss er neben den verletzten Möckel, Wiegel, Möhwald und Brandstetter auch auf den weihnachtlichen Neuzugang aus Leipzig. Laut diversen Medienberichten darf Kammlott gegen RBL nämlich nicht ran und somit bliebe der einzige RWE Torschütze des neuen Jahres wohl außen vor. Aber die Stärke der Landeshauptstädter liegt auch in der Defensive (viertbeste Ligaabwehr) und da RBL derzeit nur aus knapp 7% seiner Torschüsse ein Tor erzielt, könnte es auch eine echte Abwehrschlacht werden.
Bestätigung aus Erfurt, Kammlott spielt nicht: http://www.mdr.de/sport/fussball_3l/erfurt_leipzig_kammlott100.html

Die meisten Erfurter haben ihre Gelbsperre schon hinter sich: daher diesbezüglich keine Gefahr.

Mögliche Aufstellung (442): Klewin – Odak, Laurito, Kleineheismann, Czichos – Drazan, Pfingsten-Reddig, Engelhardt, Göbel – Tunjic, Nietfeld

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Bilanz / Historie:
Bisher gab es nur ein Aufeinandertreffen der beiden Teams, das Hinspiel entschieden unsere Leipziger mit 2:0 für sich, beide Treffer erzielte Poulsen, wobei Kleineheismann bereits in der ersten Minute mittels eines zu kurzen Rückpass die Sachsen auf die Gewinnerstraße brachte. Danach war das Spiel lange ausgeglichen und Erfurt hatte durchaus die Chancen, einen Punkt mitzunehmen, ehe nochmals Poulsen nach schöner Frahn-Vorarbeit alles klar machte. Der Sieg gegen Erfurt markierte übrigens den ersten Sprung der Zornigerelf auf einen Aufstiegsplatz.
Hinspiel: https://www.youtube.com/watch?v=IyDra_zsIlk

Dazu gab es natürlich noch die beiden Begegnungen mit Erfurt II in der Oberligasaison, während das Rückspiel in Leipzig am vorletzten Spieltag mit 4:1 gewonnen wurde (und damit den letzten Sieg unter Aufstiegstrainer Vogel markierte), war das Hinspiel in Erfurt der einzige Punktverlust unter Vogel zwischen dem 5. und dem 30. Spieltag und darüber hinaus eines von zwei RBL Spielen, in denen zwei Leipziger Kicker vom Platz flogen (Rosin und Schumann), das andere Spiel, in dem zwei RBLer runter mussten, war übrigens auch in Thüringen (beim ZFC im Mai 2011 - Frahn und Albert), also schön aufpassen - beide dieser kartenlastigen Spiele endeten unentschieden. Damals im Kader von RBL und heute Kapitän bei Erfurt II: Nicolas Warz.
Hin: http://www.rbl-wiki.de/index.php5?title=14._Spieltag_RBL_2009/2010
Rück: http://www.rbl-wiki.de/index.php5?title=29._Spieltag_RBL_2009/2010

Funfact: Während die RBL U19 alle Pflichtspiele gegen Erfurt in den Sand setzte, gewann die RBL U17 alle gegen die thüringer Landeshauptstädter.

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Zuschauer:
Trotz des Fehlstarts haben fast 1000 Leipziger Schlachtenbummler schon ihre Karte für Erfurt gebucht und es dürften in den nächsten Tagen noch ein paar dazukommen, um zu versuchen, das Spiel zu einem Heimspiel zu machen. Aber auch in Erfurt ist das Interesse groß, bereits zu Saisonbeginn wurde das Duell mit den Brausesachsen intensiv beworben und zur großen Begegnung Tradition vs. Kommerz hochstilisiert (sehr einfallsreich), inklusive Extra-Trikot und großem Tam-Tam. Der derzeitige Saisonrekord in Erfurt liegt bei knapp 7000 Zuschauern im Ost-Derby gegen Chemnitz, was durchaus zu schlagen sein sollte. An die bestbesuchtesten Spiele der letzten Jahre (Erfurts Drittligarekorde gegen Dresden und Jena 08/09 mit ~ 15.500 Zuschauern) wird man wohl trotzdem nicht herankommen.
1000 Auswärtsfahrer: https://twitter.com/DieRotenBullen/status/430627965567655936

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Fazit:
Es kann nach den letzten zwei Spielen nur ein Dreier zählen, diesen jedoch nach Leipzig zu entführen, dürfte kein leichtes Unterfangen werden, auch wenn sich RWE zuletzt nicht sonderlich heimstark präsentierte. Stellt Zorniger endlich das freigiebige Verhalten der Abwehr ab und kann im Sturm endlich die magere Torschussausbeute gesteigert werden, so können im Duell der Rot-Weißen die Sachsen am Ende die Oberhand behalten. Überraschender Tipp: 2:1 Auswärtssieg.

ps: Unseren votingfreudigen Freunden aus dem hohen Norden, wünsche ich viel Spaß bei der Umfrage, mit dem Thema: Wie endet das große Aufeinandertreffen von Sachsen und Thüringern am 8. Februar des Jahres 2014?

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Übertragungen:
Der MDR überträgt via Stream und auch im TV ab 14:00 Uhr
http://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/index.html

Dazu gibt’s das Fanradio und den Live-Ticker
http://www.rb-fans.de/fanradio.html
http://rb-fans.de/ticker.html
This contribution was last edited by Rumpelstilzchen on Feb 4, 2014 at 11:23 AM hours