Marcel Rapp [Trainer]

Ich finde henry78 hatte Rapps System vor einiger Zeit ganz gut beschrieben:

Das ist von Seite 24 dieses Threads zitiert, ab Seite 23 wird da recht ausgiebig über Rapps Spielsystem diskutiert, auch im Vergleich zum Vorgänger Ole Werner. Durchaus lesenswerte Einschätzungen.

Im Ergebnis ist das wohl die Hoffenheimer-Schule und - ohne Experte zu sein - eine moderne und stark offensiv und spielgestaltend ausgerichtete Spielweise. Das wohl auch bzgl. der Formation flexibel gehandhabt werden kann. Das wird von einigen Fans als Beliebigkeit ausgelegt. Das er offenkundig ein System hat erkennt man in den PKs an gegnerischen Trainern, die sehr häufig in der Halbzeit umstellen mussten und von einem schwierig zu bespielenden, unangenehmen Gegner gesprochen haben. Also Dilletant ist Rapp nicht, auch wenn das einige Fans gerne mal behaupten. Mal ganz ehrlich, wenn er nix könnte, würden wir uns nicht in der 2. Liga halten können, dafür ist der Wettbewerb zu groß.

Eine andere Frage ist, ob sein System zu Siegen führt, gerade gegen schwächere Gegner, die nicht mitspielen wollen und mauern, ob es defensiv zuviel zulässt oder zu einer attraktiven Spielweise für die Zuschauer führt. Da gab es in der letzten Saison Luft nach oben. Aber das hängt halt auch vom Kader und Verletzungen ab, wo wir letzte Saison ja schon einige Baustellen hatten.
This contribution was last edited by Holstein86 on Jul 1, 2023 at 4:32 PM hours

Danke, aber das wird er ja auch stöver gegenüber kommuniziert haben. Dann fehlt aus meiner Sicht ganz klar noch ein IV.
LV bzw linke Schiene kann Rothe wie auch wagbe spielen.

Dann wäre auch klar, warum kein RA kommt.

Du hast mir da die Arbeit abgenommen, @Holstein86 . Ich wollte diesen Post auch wieder hochholen. Ich denke auch, dass das, was ich da geschrieben habe, es ganz gut charakterisiert. Bezüglich der Flügelläufe muss ich meinen Post allerdings ein bisschen relativieren. Ja, Rapp will Flügelläufe sehen, aber er hat danach mal gesagt, dass er kein Fan, das bezog sich dann sicherlich auf Fabi Reese, von diesen halbhohen und gechippten Flanken ist. Er sagte da, dass er es lieber sieht, dass von Aussen in den Strafraum gezogen und dann der Abschluss gesucht wird. Dieses ewige Reingeflanke, man könnte fast schon ohne Sinn und Verstand sagen, von Aussen will er im Prinzip also gar nicht sehen. Die Verpflichtung von Obuz sollte hier Abbitte schaffen. Das hat leider nicht wie gewünscht geklappt. Mit Shuto Machino starten wir hier, so denke ich, einen neuen Anlauf. Er ist ja kein reiner Neuner, der nur im Strafraum lauert, sondern bespielt auch gerne die Halbräume und zieht mit viel Tempo in den Strafraum, um den Abschluss zu suchen.

Den Rest ergänzt du sehr gut. Die Fragen, die du zum Schluss stellst, sind sicherlich berechtigt. Bei Gelegenheit werde ich mich mal mit diesen in Form einer Analyse befassen. Ich denke also auch, dass Rapp natürlich ein System hat. Er hat auch eine Spielidee. Viele sagen, dass davon nichts zu sehen ist. Ich sehe das nicht so. Ich habe schon gewisse Muster und Elemente erkannt und auch versucht, diese in meinem Beitrag herauszuarbeiten. Dass es in der Umsetzung (noch) nicht durchschlagend war, liegt vielleicht auch gar nicht mal so am Trainer. Ich denke es liegt am Kader, den er zur Verfügung hatte. Rapp hatte eigentlich nie das Spielermaterial für seinen Fussball. Es fehlten die Schienenspieler. Im 3-5-2 sind diese das A und O. Da braucht es eigentlich echte Spezialisten. Mit Hybriden kommt man da normalerweise nicht weit, obwohl Reese es, nach einer gewissen Zeit, wirklich gut gemacht hat. Ja, er hatte auch immer seine Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die auch zu Gegentoren geführt haben, aber er hat die Position, dafür, dass er kein gelernter Schienenspieler ist, eigentlich gut ausgefült. Es fehlte das Tempo und unser Kader hatte massive Probleme mit der Altersstruktur. Es war ein alter und verletzungsanfälliger Kader. Wie soll da aktiver und schneller Fussball gespielt werden? Das geht doch gar nicht. Das ist so, als ob man einem 75 jährigen Opa sagt, dass er doch bitte mal zu laufen anfangen würde. Da gibt es dann irgendwann physische Grenzen. So war es auch bei unserem Kader. Ballgeschiebe, kein Freilaufen und kaum Bewegung prägten unser Spiel. Das wird jetzt geändert. Jetzt bekommt er junge Spieler, die ein gewisses Tempo und eine Perspektive haben. Aus diesem Kader muss er jetzt was machen. Dann können wir Rapp viel besser beurteilen.

Ein anderer, durchaus zentraler Punkt, den ich ergänzen möchte, ist der, der taktischen Flexiblität. Ich habe den Punkt aufgegriffen. Wir müssen ihn allerdings auch auf die Spieler ausweiten und nicht nur auf die Systemfrage. Er bevorzugt den hybriden Spieler. Ich habe das Gefühl, dass er nicht so Spezialisten bevorzugt, sondern Spieler, die auch mal positionsfremd eingesetzt werden und sich in ihre Aufgaben dann hineinarbeiten. Ich habe das Gefühl, dass er der Auffassung ist, dass ein Fussballprofi das leisten können muss. Viele stossen sich daran und sagen, dass er würfelt bei der Aufstellung. Ich denke, wie gesagt, dass das ein Teil seiner Auffassung ist. Übrigens fliessen bei der Aufstellung eines Spielers aus Sicht des jeweiligen Trainers verschiedene Kriterien mit ein. Es ist nicht nur die Stammposition. Auch andere Kriterien spielen da eine Rolle. Das sind Kriterien, die wir als Fans oftmals gar nicht sehen, bzw. sie nicht an sie denken. Wer Interesse an diesen Kriterien und Aufgaben der Spieler auf den verschienen Positionen hat, wird hier fündig. Es ist ganz interessant. Das sind von mir noch zwei ergänzende Punkte. Den Rest kann man, denke ich, durchaus so stehenlassen.
This contribution was last edited by henry78 on Jul 1, 2023 at 5:33 PM hours

Heute in der KN:
"Chance" Simakala: "Hauptgrund für den Wechsel zu Holstein Kiel war Marcel Rapp"


Interessante Aussage über unseren Trainer. Simakala findet Rapp und seine Spielidee gut und ist gerade deswegen zu unserem Verein gekommen.

Wollte es mal reingeworfen haben, da nach gerade mal einer Woche Training bei 10 Neuzugängen und einem Testspiel, das "nur" 1:0 gewonnen wurde und eine Halbzeit lang etwas zäh lief, schon gleich wieder der Trainer in die Diskussion genommen und in Frage gestellt wird. Ich persönlich würde mir wünschen, dass man Trainer und Mannschaft einfach mal in Ruhe die Vorbereitung und das Trainingslager machen lässt, bevor man voreilig verfrühte Vergleiche mit der vorherigen Saison macht, die zu diesem Zeitpunkt einfach hart unseriös und unfair sind. Bei einigen bekommt man fast das Gefühl, dass die auch den Apfelkuchen des Ehepartners benoten würden, noch bevor er in den Ofen geschoben wurde. Der Teig schmecke ja komisch, und mit Hefeteig kann das ja nichts werden, da sind schon die ganz Großen dran gescheitert.

Rapp wird diese Saison nach der guten Transferperiode eh liefern müssen, auch wenn Stöver das nicht so in der Öffentlichkeit sagt wie es zwischenzeitlich in Fankreisen behauptet wurde, intern wird man sich die Performance genau anschauen. Der Kaderumbruch und Strategiewechsel sind ein deutliches Zeichen, dass man intern nicht mit der Gesamtsituation in den letzten zwei Jahren zufrieden war.

Deswegen würde ich Rapp und Mannschaft einfach mal in Ruhe trainieren lassen und denen die faire Chance geben, es diese Saison besser zu machen. Immerhin ist das alte Personal, dass sich Rapp nicht "ausgesucht" hat, jetzt weg und alle Neuzugänge haben sich bewusst für Rapp und sein System entschieden, siehe Simakala.

Das wir bei Holstein Testspiele überbewerten, scheint sich ja in unseren Fankreisen als unsägliche Tradition zu etablieren. Ich erinnere an die wochenlangen Diskussionen, als man letzte Saison ein Testspiel, wo es um die goldene Ananas ging, gegen Braunschweig 7:0 verloren hat. Wir seien nicht wettbewerbsfähig gegen einen Aufsteiger, der Verein werde untergehen etc. Es gab tatsächlich Rapp-Raus Forderungen nach einem verlorenen Freundschaftsspiel (!). In den Pflichtspielen haben wir dann gleich zweimal gegen Braunschweig gewonnen, Hinrunde 3:0 und Rückrunde 3:2 und volle 6 Punkte geholt. Soviel zu der Aussagekraft von Testspielen. Ja, da testet man. Und ja, da wird, wie in Flensburg, schonmal in der Halbzeit die komplette Mannschaft auf dem Feld getauscht, damit alle Spielpraxis bekommen.

Dazu kommt, das wir gar nicht wissen, wie stark in den Tagen vor der Begegnung die jeweiligen Mannschaften trainiert haben. Skrzybski u.a. fehlten laut Ticker wegen Belastungssteuerung, das kann ein Hinweis für intensives Training sein. Dass die eigene Mannschaft auch aufgrund dessen weniger spritzig auf dem Feld agieren kann als ein Regionalligist, der unter Umständen direkt vor der Begegnung weniger trainiert hat und das Spiel als Mini-Highlight gegen einen überklassigen Gegner voller Elan angeht, liegt in der Natur der Sache. Genau wegen solchen Umständen sollte man sich mit - ernsthaft gezogenen - Vergleichen mit Pflichtspielen der Vorsaison fairerweise zurückhalten. Nichts gegen Diskussionen von Testspielen, aber bitte die Kirche im Dorf lassen.
This contribution was last edited by Holstein86 on Jul 3, 2023 at 11:32 AM hours

Was ich aktuell sehr positiv finde ist die Konzentration auf die Defensive - die war eine Katastrophe letzte Saison und die Anzahl der Gegentore eher eines Absteigers würdig.

Ich sehe, dass Rapp die Zeichen der Zeit verstanden hat - sicherlich wird die Vereinsführung auch gesagt haben, dass ein schweizer Käse in den ersten paar Spielen dann doch mal ein kalter Wind durch seinen Arbeitsvertrag weht.

Letzte Saison sind wir zu häufig früh hoch in Rückstand geraten und mußten aufmachen und haben noch mehr kassiert. Die Offensive konnte das - auch mangels Qualität oder zu hohem Rückstand - nicht immer kompensieren.

Defensiv stabil muss daher das Credo für den Saisonstart sein: 4er Kette und Doppel-6. Lieber drei müde 0:0 als mal wieder 3x 0:3 und Tabellenschlußlicht gleich zu Beginn.

Wundert mich nicht, dass Simakala von Rapps Spielidee begeistert ist. Bei Rapps neuer Spielidee darf Simakala ja auch als reiner Linksaußen agieren, wo seine Fähigkeiten voll zur Geltung kommen, weil er nicht als Schienenspieler agieren muss und sich auf das rein Offensive konzentrieren kann.

Wenn ich Rapps heutige Aussagen in den KN lese, klingt das für mich, als sei Rapp auf dem richtigen Weg. Er will kompakter stehen, den Fokus auf defensive Stabilität legen und damit bessere Ergebnisse einfahren. Genau das war auch der Anspruch an ihn nach den Eindrücken der letzten Saison. Jetzt bin ich gespannt, wie er sie umsetzt. Mit dem Testergebnis in Flensburg war ich, wie ich auch schon im Testspiel-Thread geschrieben habe, zufrieden. Bei Weiche muss man erstmal gewinnen, das ist ein ambitionierter Regionalligist, der auch schon ans Tor zur 3.Liga geklopft hat. Insofern ist ein 0:1 bei Weiche nach nicht mal einer Woche Training auf jeden Fall als Erfolg zu werten.

Dass man im Testspiel die komplette Mannschaft durchtauscht ist ein üblicher Vorgang, daran hat sich mit Sicherheit kein Fan gestört. Es waren bei den Fans sicherlich unterschiedliche Gründe, die für die Kritik an Rapp nach dem Flensburg-Spiel gesorgt haben. Was mir persönlich missfallen ist war eben die Spielweise, speziell in der zweiten Halbzeit. An der Dreierkette gibt es nichts zu beschönigen. Ich kenne nicht ein positives Beispiel, wo die Dreierkette dauerhaft als Grundsystem funktioniert hat. Für einzelne Spiele, wenn man einen besonders defensiv eingestellten Gegner erwarte und dementsprechend die Offensive überladen will, kann man das machen. Aber das Grundsystem MUSS eine Viererkette beinhalten. Die hat sich bis heute über einen langen Zeitraum im Fußball bewährt und gilt immer noch als Grundausrichtung für die Defensive.

Btw haben auch wir bei Holstein schon einmal eindeutig gesehen, wie sehr sich der Unterschied zwischen Dreier- und Viererkette auf unseren Erfolg auswirkt. Ein gewisser André Schubert wollte hier auch schon mal die Dreierkette umsetzen und ist damit krachen gescheitert. Sein Nachfolger, ein gewisser Ole Werner aus dem eigenen Verein, hat sofort wieder die Viererkette eingeführt und damit den Erfolg zurückgebracht. Die Viererkette ist Teil der Holstein-DNA, damit haben wir in jüngerer Vergangenheit die größten Erfolge der Vereinsgeschichte eingefahren. Insofern ist die Rückkehr dahin alternativlos und das hat Rapp jetzt wohl auch erkannt.

Rapp muss auf jeden Fall liefern, der SHZ-Reporter hat es im Interview mit Stöver am Samstag schon mal angesprochen: Rapps Vertrag läuft am Saisonende aus, diese Saison heißt es für ihn do or die. Wenn er nicht liefert ist er weg. Das weiß er auch und deshalb besinnt er sich jetzt wohl auch darauf, für mehr defensive Stabilität und Kompaktheit zu sorgen. Mir persönlich wäre es zwar lieber gewesen, wenn man diesen Weg vor zwei Jahren gar nicht erst eingeschlagen wäre. Aber gut, es ist trotz insgesamt dürftiger spielerischer Leistung gut gegangen und nun können wir uns wieder auf den Holstein-Weg besinnen. Mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern aus einer kompakten Defensive heraus die Liga in Angst und Schrecken versetzen

Man muss einfach mal den gesamten Kontext zum damaligen Zeitpunkt sehen. Wir hatten in der Liga zuvor erstmals zwei Spiele hintereinander verloren und dann auch noch gegen den HSV und Bielefeld. Wir waren btw der einzige Verein, der letzte Saison beide Spiele gegen Bielefeld verloren hat, auch ne Leistung. Wir hatten also gerade zwei unnötige und deshalb besonders schmerzvolle Niederlagen erhalten und bekommen dann von einem Abstiegskandidaten wie Braunschweig sieben Dinger eingeschenkt. Da finde ich es verständlich, dass die Fanseele da überkocht. Zumal Rapp ja auch im späteren Saisonverlauf aufgrund seiner taktischen Meisterleistungen mehrfach in der Kritik stand. Aber er scheint es jetzt ja selbst eingesehen zu haben und versucht jetzt, seine Fehler zu korrigieren. Wenn ihm das gelingt, werden die Kritiker auch leiser werden.

Und nun zum Abschluss noch meine persönliche Empfehlung für einen perfekten Apfelkuchen. Ich nehme lieber Rührteig als einen Hefeteig. Das dauert immer so lange, bis der Hefeteig aufgegangen ist. Bis dahin ist gefühlt schon wieder die nächste Saisonvorbereitung Und genau so lange hätte es wahrscheinlich auch gedauert, bis die Dreierkette bei uns mal funktioniert. Insofern ist es gut, dass Rapp jetzt die richtigen Schlüsse gezogen hat und zur Viererkette übergeht.

Aus dem Kicker-Interview von Marcel Rapp ergeben sich einige interessante Erkenntnisse. Dass Rapp einen defensiveren Stil im Sinne des Erfolgs einführen will, ist ja nichts Neues mehr, aber er betont es im Interview nochmal. Und er geht auch erstmals etwas konkreter auf seinen Plan ein. In Zukunft soll erst die Raum- und im Anschluss die Manndeckung kommen. Letzte Saison war die Defensive ausschließlich auf Manndeckung ausgerichtet. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass auch Ole Werner im Sommer 2020 den Fokus auf die Raumdeckung gelegt hat und das dann entsprechend kommunizierte.

Am Interessantesten finde ich die Aussage, die Rapp bezüglich des Quartetts Pichler, Machino, Simakala und Skrzybski raushaut. Als er gefragt wird, ob er sich dieses namhafte Quartett auch zeitgleich auf dem Feld vorstellen könne, sagt er folgendes: „Das ist sicher nicht ausgeschlossen“. Dementsprechend ist es sehr gut möglich, dass wir kommende Saison häufiger das 4-2-2-2 mit Simakala und Skrzybski auf den Außen und Pichler und Machino im Zweiersturm zu sehen bekommen, so wie in der Aufstellungs-Grafik. Alles andere wäre ja auch Verschwendung.

Was ich auch noch sehr interessant finde, sind Rapps Aussagen zu den internationalen Neuzugängen. Er sagt, dass man sich mit Johansson und Ivezic auf Englisch verständige. Damit wäre also endgültig geklärt, dass Rapp englisch spricht. Zumindest reicht es, um sich mit den Neuen zu verständigen. Bei Machino wird auf „Dolmetscher“ Fujiwara verwiesen, aber das ist ja bereits bekannt. Wegen der Integration der Neuen macht sich Rapp keine Gedanken, spricht als positives Beispiel seine Zeit als Hoffenheimer Jugendtrainer an, wo er laut eigener Aussage auch eine „halbe Weltauswahl zusammen“ hatte.

Weitere Neuzugänge sind auch nicht ausgeschlossen, aber momentan gibt es nichts konkretes. Das ist im Hinblick auf einen möglichen Okoroji-Transfer natürlich keine gute Nachricht. Der neue Kapitän soll spätestens zur Generalprobe gegen Union feststehen. Insgesamt vermittelt Rapp ein positives Bild. Wenn er es wirklich schafft, die Defensive zu stabilisieren, könnte er sich in die Reihe der erfolgreichen Holstein-Trainer einreihen. Immerhin legt er in diesem Jahr den Fokus auf die defensive Stabilität. Das ist ein wichtiger Schritt, den ich mir allerdings schon letztes Jahr gewünscht hatte.

Wir haben ja hier schon öfter über ein 4222 diskutiert, was aus meiner Sicht auch unsere beste Formation wäre.
Was natürlich gegen seine Aussagen spricht, ist, dass wir in den Testspielen überwiegend 3er Kette gespielt haben?!
Finde Ivezic+Schulz etwas defensiv. Würde mir Sander/Holtby neben einem der beiden wünschen, um auch etwas Kreativität aus der Zentrale zu haben. Kann Ivezics Spieleröffnung aber auch nicht beurteilen.

Ich glaube das hält sich ziemlich die Waage. Rantzau kann man nicht beurteilen, da gab es keine Aussagen zur Formation, soweit ich weiß. In Flensburg haben wir eine Halbzeit mit Viererkette und eine Halbzeit mit Dreierkette gespielt. Gegen Hannover war es durchgehend eine Dreierkette. Gestern haben die KN in ihrem Liveticker nach ner Viertelstunde geschrieben, dass sich unsere Formation als 4-4-2 darstellt, demzufolge haben wir gestern mit Viererkette gespielt. Insofern würde ich sagen, dass die Viererkette bei Rapp in der Vorbereitung genauso oft zum Einsatz kommt, wie die Dreierkette.

Was ich viel entscheidender finde ist die Tatsache, dass Rapp den Fokus in dieser Saison auf defensive Stabilität legen will. Mit Dreierkette wird das nichts, die ist lediglich für Offensivfußball prädestiniert. Man will vorne mehr Spieler haben und spart dafür u.a. In der letzten Reihe einen Spieler ein.

Wenn man aber defensiv halbwegs sicher stehen will, ist der erste Schritt, so viele Spieler wie möglich in der letzten Reihe aufzubieten. Und das sind nun mal vier und nicht drei.
Insofern interpretiere ich Rapps Aussagen in Kombination mit dem vermehrten Einsatz der Viererkette in den Testspielen dahingehend, dass wir nächste Saison überwiegend mit Viererkette spielen werden. Und dann ist auch ein 4-2-2-2 möglich

Es war ein kluger Schachzug von Rapp, Holtby und Steven erst einmal mit dem Wissen draussen zu lassen, dass die körperbetonte Spielweise der Eintracht beiden nicht schmecken wird. Wenn ihnen permanent Gegenspieler auf den Füßen stehen, sind sie schlicht nicht effektiv. Später hatte er dann so die Möglichkeit, mit Holtby den Sieg einzuwechseln. Wohl dem, der solche Spieler von der Bank bringen kann.